Positives Feedback geben macht Spaß und sollte Teil der Routine sein – sei es dem Kollegen, der Vorgesetzten oder dem Mitarbeitenden. Rückmeldungen, die mit konstruktiver Kritik einhergehen, fallen da manchmal schwerer. Eine einfache Formel kann hier unterstützen.
Die Situation
Der neue Referent der Geschäftsführung wurde beauftragt, einen Termin mit mehreren Kooperationspartnern vorzubereiten und zu moderieren. Räumlichkeiten, Zeit und Dauer des Meetings erschwerten ein gutes Gespräch. Die Geschäftsführerin sieht Verbesserungsbedarf.
Das Ziel
Sie möchte dem Referenten nicht schlicht die Mängel vorwerfen, sondern Feedback geben, das er gut annehmen kann, um auf dieser Basis das Meeting das nächste Mal gelingender zu gestalten.
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Der Impuls
Wer nur die Kritikpunkte mitteilt, gibt kein Feedback, sondern kritisiert. Der Mitarbeitende, der diese Kritik empfängt, kann damit wenig anfangen; vielleicht entsteht dabei sogar ein Konflikt. Die einfach zu merkende Formel www.feedback.de kann helfen, Feedback richtig zu geben:
- W wie Wahrnehmung: Die neutrale, korrekte und überprüfbare Schilderung des Erlebten: „Das Meeting fand am frühen Abend statt.“ Formulierungen wie „Ich habe beobachtet, dass …“ oder „Mir ist aufgefallen, dass …“ können helfen.
- W wie Wirkung: Hier kommt die (subjektive) Auswirkung ins Spiel: „Wenn das Meeting vormittags stattgefunden hätte, wären wir noch frischer gewesen. So waren alle schon von einem ganzen Arbeitstag erschöpft. Da danach keine Termine mehr anberaumt waren, zog sich das Treffen in den Abend hinein.“ Satzanfänge wie: „Das wirkt auf mich so, als ob ...“ oder „Das hat zur Folge, dass …“ markieren diesen Part.
- W wie Wunsch: Es folgt der Vorschlag für die Zukunft. Wie könnte es besser werden? „Mir wäre es lieber, wenn wichtige Meetings am Vormittag stattfinden würden, da der Zeitrahmen dann klarer ist und sich die Teilnehmer besser fokussieren können.“ Um in einen konstruktiven Austausch zugehen, könnte sich hier noch eine W-Frage anschließen: „Was halten Sie davon, das nächste Meeting schon jetzt zu planen, um genügend Terminoptionen zu haben?“ Nun liegt der Ball beim Gegenüber:
- D wie Dank für die Rückmeldung und
- E wie Entscheiden, was nun aus dem Feedback folgt.
Gelingendes Feedback bezieht sich auf konkretes Verhalten, vermeidet Bewertungen, ist offen, ehrlich und konstruktiv und sollte zeitnah und zu passender Gelegenheit gegeben werden.