New-Work-Kolumne „Schichtwechsel“

Pomodoro-Technik: Mehr Fokus im Klinikalltag

  • Personal
  • Management
  • 20.08.2025

f&w

Ausgabe 8/2025

Seite 735

Katharina Lutermann

Ständige Unterbrechungen und hoher Kommunikationsdruck prägen den Klinikalltag. Die Pomodoro-Technik bietet einen einfachen Weg, um konzentrierte Arbeitsphasen zu schaffen – und damit spürbar mehr Effizienz und Zufriedenheit zu erreichen.

In vielen Kliniken werden Mitarbeitende durch ständige Unterbrechungen und einen hohen Kommunikationsdruck ausgebremst. Das Telefon klingelt permanent; dauerhaft gilt es, erreichbar zu sein. Da wird es schwierig bis unmöglich, Zeit für konzentriertes Arbeiten zu finden. Die Pomodoro-Technik kann helfen, wieder fokussierte Zeitfenster zu schaffen. Dabei wird die Arbeitszeit in kurze Intervalle (in der Regel 25 Minuten) unterteilt, die konsequent unterbrechungsfrei genutzt werden.

Die Situation

Ein Oberarzt auf einer großen Station steht unter hohem Zeitdruck. Neben Visiten, Gesprächen mit Angehörigen und unzähligen Telefonaten muss er täglich zahlreiche Arztbriefe fertigstellen. Immer wieder wird er jedoch unterbrochen, muss neu ansetzen oder korrigieren – und verliert dabei wertvolle Zeit. Die Folge: Der Stapel unbearbeiteter Briefe wächst, genauso wie die eigene Frustration.

Das Ziel

Durch die Anwendung der Pomodoro-Technik soll es gelingen, täglich zumindest ein konzentriertes Arbeitsintervall zu schaffen, in dem ausschließlich Arztbriefe bearbeitet werden. Das Ziel ist es, Unterbrechungen in dieser Zeit konsequent auszuschließen, um in einen Flow-Zustand zu kommen und schneller sichtbare Ergebnisse zu erhalten.

Der Impuls

Der Oberarzt entscheidet sich dafür, jeden Nachmittag einen 25-Minuten-Block fest einzuplanen. Dafür hängt er ein kleines Schild an seine Tür mit der Aufschrift: „Ich bin in Konzentration.“ Zusätzlich stellt er sein Telefon in dieser Zeit auf einen Kollegen um. Nach dem Prinzip der Pomodoro-Technik arbeitet er dann ohne Ablenkung, bis ein Wecker nach 25 Minuten das Intervall beendet. Danach erlaubt er sich eine kurze Pause.

Schon nach wenigen Tagen spürt er eine deutliche Verbesserung: Die Zahl der fertiggestellten Arztbriefe steigt, und das Gefühl, endlich wieder mehr Einfluss auf die eigene Zeit zu haben, motiviert zusätzlich.

Gleichzeitig merkt er, dass nicht nur externe Einflüsse ihn ablenken, sondern er auch ohne Anruf oder Notification häufig zum Smartphone greift. Eine wesentliche Quelle der Ablenkung stellt er damit selbst dar. Aus diesem Grund nutzt er wenig später eine Handy-App, um dort die Pomodoro-Session zu starten. Damit werden automatisch alle anderen Apps für 25 Minuten geblockt, sodass diese potenziellen Ablenkungsquellen ausgeschlossen werden.

Relativ schnell haben auch ärztliche Kolleginnen und Kollegen von den Vorzügen dieser kurzen, konzentrierten Arbeitseinheiten erfahren. Ein nächster Schritt ist nun die Koordination der Telefondienste untereinander, um möglichst allen Personen Fokuszeiten zu ermöglichen.

Autor

f&w führen und wirtschaften im Krankenhaus

Die Fachzeitschrift für das Management im Krankenhaus

Erscheinungsweise: monatlich

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