Gesundheitspolitik

Appell an künftige Regierung: BKG fordert nachhaltige Krankenhausfinanzierung

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Appell an künftige Regierung: BKG fordert nachhaltige Krankenhausfinanzierung
© Bayerische Krankenhausgesellschaft e. V.

Mit einem Papier aus Vorschlägen richtet sich die Bayrische Krankenhausgesellschaft (BKG) an die zukünftige Bundesregierung. Der Appell: eine zukunftsfähige Krankenhausversorgung. Die BKD-Mitglieder fordern darin mehr Miteinander der Leistungserbringer, eine nachhaltige Krankenhausfinanzierung sowie mehr Augenmerk auf die Digitalisierung in Krankenhäusern. 

Ganz oben auf der Prioritätenliste der BKG steht die sektorenübergreifende Versorgung. Eine flächendeckende fachärztliche Versorgung sei bereits heute ohne Klinikstrukturen nicht mehr denkbar, wie beispielsweise Institutsambulanzen und die Notfallversorgung rund um die Uhr zeigten. Vorschläge der Bund-Länder-Arbeitsgruppe „sektorenübergreifende Versorgung“ lägen seit 2019 auf dem Tisch und müssten aus Sicht der BKG verbindlich umgesetzt werden. 

„Engagement und Investitionen von Kliniken in eine vernetzte sektorenübergreifende Versorgung im regionalen Einzugsgebiet sind wichtig und sollten verstärkt werden können“, verdeutlicht BKG-Geschäftsführer Roland Engehausen. „Die Krankenhäuser unterstützen längst Haus- und Fachärzte in der Notfallversorgung gerade in Zeiten, wenn Praxen abends und am Wochenende geschlossen sind. Aus dieser bisherigen Not sollte nun eine Tugend werden."

Der Vorschlag in dem BKG-Papier: ambulant-stationäre regionale Gesundheitszentren für eine multiprofessionelle Versorgung über Sektorengrenzen. Dafür gebe es jedoch noch keine reguläre Vergütungsgrundlage. Dieser Punkt müsse von einer neuen Bundesregierung angepackt werden, so die BKG-Forderung. Der Bedarf von mehr Miteinander auf kurzen Wegen sowie integrierter Versorgungspfade habe sich in der Corona-Pandemie und bei der Long-Covid-Versorgung erneut gezeigt.

Ebenso stehe laut BKG eine grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung auf der Agenda. Krankenhäuser müssten rund um die Uhr ein umfangreiches Leistungsspektrum bereithalten. Eine Finanzierung ausschließlich über Fallkosten im DRG-System ist dafür nicht zukunftsfähig. „Eine zusätzliche Vorhaltefinanzierung von mindestens fünf Milliarden Euro ist erforderlich“, betont Engehausen. Seit Jahren schreibt bereits mehr als jede zweite Klinik rote Zahlen – Tendenz steigend.

Weiterer Wunsch: Den Ausbau der Digitalisierung in den Krankenhäusern dringend voranbringen. Dies sollte aus Sicht der BKG bei Strukturvorgaben und Planungsfragen stärker genutzt werden. Der BKG-Geschäftsführer ergänzt hierzu, dass die nachhaltige Finanzierung dabei nicht vergessen werden dürfe. „Der Krankenhauszukunftsfonds ist ein erster wichtiger Schritt, um die Digitalisierung der Krankenhäuser voranzubringen. Jedoch ist der Nachholbedarf enorm, sodass der Krankenhauszukunftsfonds kein Strohfeuer werden darf. Um die laufenden Kosten für eine digital vernetze Versorgung zu refinanzieren, ist in den nächsten vier Jahren ein Digitalisierungszuschlag von 2 Prozent für die Kliniken notwendig“, mahnt Engehausen.

In Bad Wörishofen treffen sich die Klinikverantwortlichen aus ganz Bayern zum jährlichen Austausch. Themen sind in diesem Jahr die Bewältigung einer vierten Pandemiewelle, Weichenstellungen für die Zukunft der Krankenhausversorgung sowie Investitionen in Strukturveränderungen, Digitalisierung und Arbeitsplatzattraktivität für Fachkräfte.

Die Bayerische Krankenhausgesellschaft ist der Zusammenschluss von etwa 190 Krankenhausträgern mit über 360 Krankenhäusern und insgesamt circa 75.000 Betten in Bayern. Etwa drei Millionen Patienten werden jährlich in den bayerischen Krankenhäusern umfassend stationär behandelt. Zusätzlich versorgen die Kliniken im Freistaat über 2,5 Millionen ambulante Notfallpatienten. 

Autor

 Anika Pfeiffer

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