Schmeißen Sie Ihre strategische Planung am besten schleunigst in den Müll! Es wird sowieso alles ganz anders. Vielleicht noch unberechenbarer als Corona oder mancher ausländischer Regierungschef ist die deutsche Gesundheitspolitik. Tolle Ideen der Lauterbach`schen Regierungskommission, die das vom Grundsatz her wahrscheinlich beste Gesundheitssystem der Welt (DRG-System) vollends mindestens ad absurdum führen, vielleicht sogar zum Kollaps bringen. Absicht? Wir wissen es nicht, aber selbst wenn es gut gemeint wäre: Es fehlt die Perspektive, es fehlt das Big Picture, das uns den Regulierungssalat wenigstens optisch schmackhaft machen könnte. Es fehlt schlicht das Rezept für den Salat. Die über Jahre gezüchteten und gepflegten Zutaten wurden und werden weiter einfach auseinandergeschnitten – und dann wild zusammengewürfelt: Man nehme ein wenig Pflegepersonalkostenausgliederung, füge die Demontage der Geburtshilfe und der Pädiatrie dazu. Und man würze die dann anderweitig erforderliche Finanzierung dieser beider Bereiche nicht systemkonform mit Geld aus dem Krankenversicherungsbereich, sondern mit dem Geld, das die Länder ja noch auf dem Konto haben, weil sie es nicht für die Investitionskostenfinanzierung ausgegeben haben. Und sprengt, falls diese Idee eines Gesundheitspolitikers tatsächlich Platz greift, die duale Finanzierung. Schließlich verlange man über PPR 2.0 Zutaten für den Salat, die wegen des Klimawandels schlicht nicht gewachsen sind.
Nachhaltiges Gemüse ist ohnehin nicht drin in unserem Salat. Fehlanzeige bei diesem für unsere Krankenhäuser, für uns und unsere Erde wichtigsten Thema. Geneigte Leserin, geneigter Leser: Als großer Stratege habe ich beschlossen, die nächsten Jahre auf Sicht zu fahren. Wir bauen eine resiliente Organisation – robust und agil. Mit einem hohen allgemeinen Vorbereitungsgrad, mit viel Know-how für alles, was da noch auf uns zukommen wird. Wir wursteln uns durch und wir werden das alles überstehen. Denn unser einziges Ziel ist und bleibt, Patient:innen so zu versorgen, wie sie es benötigen. Egal wie die Umstände sind.
Also: Verstehen Sie meine Zeilen nicht als dystopischen Abgesang, sondern als realistischen Blick auf unsere Gegenwart und nähere Zukunft. Lassen Sie uns ein wenig auf die Schulter klopfen, wie wir das doch alles machen.
Und heute ist auch ein guter Zeitpunkt gekommen, um allen Akteuren und Akteurinnen zum Beispiel in den Verbänden und Krankenhausgesellschaften zu danken. Sie versuchen mit großem Engagement, ein wenig strukturierte Vernunft ins entgleiste System zu bringen und den Salat genießbar zu machen. Sie haben unseren vollen Rückhalt und unsere unbedingte Unterstützung.