Karl Lauterbach hat geschafft, was seine Vorgänger nicht gewagt haben: eine Neuausrichtung der Krankenhausplanung. Doch ausgegoren ist sie noch nicht. Lauterbach hinterlässt – falls er überhaupt aus dem Amt scheidet – auch eine Baustelle.
Karl Lauterbach ist so etwas wie der Social-Media-König unter den Bundestagsabgeordneten. Kaum ein Tag vergeht ohne Posting, oft rasseln politische Kommentare, Studienhinweise und andere Botschaften im Stundentakt durch seine Accounts. Am 21. November, einen Tag vor der Bundesratsentscheidung zur Krankenhausreform, schrieb er auf X und Instagram: „Die Reform kommt morgen oder scheitert.“ Es gehe „um alles, nach zwei Jahren Arbeit“. Karl Lauterbach hatte einen Showdown heraufbeschworen, dessen Ausgang er nicht kannte.
Höhepunkt seines politischen Schaffens
Als der Bundesrat am Folgetag das Gesetz in einer dramatischen Sitzung billigte, wirkte der 61-Jährige ausgelaugt. Kein Wunder, denn das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) ist der Höhepunkt seines politischen Schaffens und Lauterbach geht damit in die Geschichte ein. Er hat geschafft, was seine Vorgänger nicht gewagt haben: eine Neuausrichtung der Krankenhausplanung. Denn mit dem KHVVG zwingt er die Länder, nach Leistungsgruppen zu planen – und das ist eine begrüßenswerte Entwicklung. Die Lorbeeren dafür muss sich Lauterbach allerdings mit NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) teilen, der mit seiner Reform die Blaupause lieferte.
Wo sich Lauterbach verrannt hat
Sein zweites großes Ziel, eine Reform der Krankenhausfinanzierung, hat der SPD-Minister auch auf den Weg gebracht. Doch hier fällt die Bilanz bisher negativ aus.
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