Die Krankenhausreform hat auch Auswirkungen auf den Klinikverbund Südwest (KVSW): Die Sanierung am Standort Leonberg wurde vorerst gestoppt.
„Wir sehen uns gezwungen, den dritten Bauabschnitt, der u.a. die Modernisierung der Radiologie am Standort Leonberg beinhalten würde, zunächst auszusetzen“, sagte der Böblinger Landrat Roland Bernhard (CDU) und Aufsichtsratsvorsitzende des KVSW in der Sitzung des Planungs- und Bauausschusses des Landkreises Böblingen in der vergangenen Woche.
Auswirkungen der Reform ungewiss
Aktuell wird das Krankenhaus Leonberg für geplante 87 Millionen Euro saniert; weitere 6 Millionen Euro sollten im nächsten Schritt investiert werden. Da noch niemand wisse, welche Auswirkungen die Reform auf einzelne Klinikstandorte haben werde, wurden die Arbeiten zunächst gestoppt, so der Landrat. Lediglich für die Betriebssicherung notwendige Dinge würden realisiert. Das gelte auch für den Standort Herrenberg. Aktuell stehe hier keine weitere Vergabe nächster Arbeiten an. "Das Parkhaus war bereits im Herbst beschlossen worden und ist im Bau; es ist unabhängig von der Entwicklung am Standort Herrenberg notwendig."
Ein Zielbild für den Klinikverbund müsse mit den Eckpunkten der Krankenhausreform abgestimmt sein, sagte Alexander Schmidtke, Geschäftsführer des KVSW. Dann wäre man bei den baulichen Weiterentwicklungen entscheidungsfähig.
Halbe Milliarde Euro für Sanierung
Im KVSW laufen derzeit Modernisierungs-, Sanierungs- und Neubauprojekte, bei denen die beiden Trägerlandkreise Böblingen und Calw bis 2025/26 rund eine Milliarde Euro in die klinische Infrastruktur investieren. Neben der Sanierung der Krankenhäuser Leonberg, Herrenberg und Nagold ist dabei der Neubau des Flugfeldklinikums im Landkreis Böblingen sowie der Neubau des Krankenhauses Calw mit angeschlossenem Medizincampus im Landkreis Calw hervorzuheben. Letzteres soll bereits im kommenden Jahr in Betrieb gehen, für das Flugfeldklinikum werden aktuell die Rohbauarbeiten fertiggestellt.